Rebsorte: Riesling „Seine königliche Hoheit“


Synonyme
:
Deutschland: Rössling, Johannisberger, Klingelberger, Hochheimer,
Italien: Riesling renanobianco, Riesling renano
Österreich: Rheinriesling, Weißer Riesling
Frankreich: Riesling blanc, Petit Riesling
Ungarn: Rizling
USA: auch Johannisberger Riesling

Viele Synonyme sind dadurch entstanden, dass die Sorte nach einem Ort benannt wurde, an dem sie besonders gute Weine hervor brachte, wie z.B. „Klingelberger“ (badische Ortenau, aus der Lage Durbacher Klingelberg). Die Bezeichnung „Hochheimer“ trugen früher Export-Rieslinge nach England.

Verbreitung:
Deutschland besitzt 23.700 ha Riesling Reben (DWI = deutsches Weininstitut, Mainz) und somit die größte Fläche der Welt.
Weitere Länder: Österreich, Südtirol, Schweiz, Australien, Südafrika, Kalifornien, Chile und Neuseeland.

Herkunft:
Vermutet wird die Ähnlichkeit mit einer amineischen Rebsorte, die von dem römischen Schrifsteller Plinius (23-79 n. Chr.) beschrieben wurde. Aber auch König Ludwig ist es zu verdanken, dass die Sorte am Rhein angepflanzt wurde, ebenso werden die Pfalz, Wonnegau, Rhein und Mosel als Urheimat bekundet. Ende des Mittelalters verbreitete sich der Riesling in die meisten deutschen Anbaugebiete.

Kreuzung:
Vermutlich eine autochthone Rebe vom Rhein mit Traminer mit Einkreuzung von Heunisch

Sortenmerkmale:

Austrieb: mittelspät bis spät
Blüte: spät bis sehr spät
Reife: spät bis sehr spät
Wuchs: kräftig mit mittlerem Ertrag

Eigenschaften der Sorte:
Ansprüche an die Lage: höchste Ansprüche
Ansprüche an den Boden: robust, geringer Anspruch
Krankheitsanfälligkeit: wenig Krankeitsanfällig , außer für roten Brenner, zunehmend Esca
Ertrag: 60 bis 110 hl/ha
Qualität: Von allen Reben stellt der Weiße Riesling unbestritten die wertvollste Sorte dar. Von ihr stammen die edelsten Weine. Trotz seiner späten Reife bringt der Riesling beste Ergebnisse in kühleren Gegenden und hat deshalb die größte Verbreitung in den nördlichen Weinanbaugebieten Deutschlands gefunden und auch in vielen anderen Ländern. Durch die späte Ernte und Frühfrost ermöglicht der Riesling die Herstellung von Eisweinen, außerdem ist die säurebetonte Rebsorte eine hervorragende Grundlage zur Versektung. Riesling gilt als der “König der Weissweine“.
Säure: 9-15 g/l

Weinbeschreibung:
Kaum eine andere Rebsorte ist so langlebig und besitzt die Fähigkeit den eigenen unnachahmlichen Stil und Charakteristiken einer Lage zum Ausdruck zu bringen und trotzdem seine eigenen Stil zu behalten. Von Natur aus mit einer kräftigen Säure, was vor allem beim Ausbau hochwertiger edelsüßer Qualitäten ein gutes Gegengewicht bedeutet. Mit kräftigem Sortenaroma, scharf gezeichnet,blumig, stahlig bis ausgesprochen würzig, je nach Terroir und Ausbau mehr oder weniger mineralisch.
Während der Jungwein Aromen wie Grapefruit, Limone, Zitrone, Apfel, Pfirsich und Passionsfrucht aufweist, weichen durch Reife die Fruchtaromen den mineralischen und Bodentönen. Altersgereift weist der Riesling häufig einen Petrolton auf.

Beispielswein:
2015 Buntsandstein Riesling und 2015 Basalt Riesling, beide Odinstal, Pfalz

Das Weingut Odinstal liegt hoch über Wachenheim in der Pfalz, umgeben von 5 ha gutseigenen Weinbergen in der Monopollage Odinstal, mageren Wiesen und Mischwald sowie in unmittelbarer Nähe zum alten Basalt-Steinbruch am Pechsteinkopf.
Die Winzerfamilie ist Mitglied der weltweiten Erzeugergemeinschaft Demeter, die nach biodynamischer Wirtschaftsweise zertifiziert arbeitet.
Grundlagen für die biologisch-dynamische Landwirtschaft wurden 1924 im sogenannten „Landwirtschaftlichen Kurs“ von Rudolf Steiner gelegt.
„Zeit“ ist für den Winzer Thomas Hensel und Andreas Schumann der wesentliche Faktor seines önologischen Konzeptes und die Reduzierung aller kellerwirtschaftlichen Maßnahmen und Steuerungsprozesse bis auf das Pressen der Trauben, und schonender Filtration unmittelbar vor der Füllung, minimale Schwefelung garantieren ihnen maximale Authentizität hinsichtlich Herkunft, Jahrgang und Rebsorte.