Rebsorte: Chasselas „Gutedel“

Synonyme:
Deutschland: Weißer Gutedel, Silberling, Junker, Schweiz: Fendant, Dorin, oder Perlan
Italien: Marzeminablanca
Frankreich: Chasselas Moster, Chasselas de Fontainebleau

Verbreitung:
Als Tafeltraube zusammen mit dem roten Gutedel verbreitet über der ganzen Welt. Als Keltertraube vornehmlich in der Schweiz, im Elsaß und badischen Markgräflerland.

Herkunft:
Gilt als die älteste unserer Kulturreben, seine Heimat wird im Jordanstal Palästinas vermutet, ein Anbau in Oberägypten vor mehr als 5000 Jahren gilt als sicher verbürgt, da dort Formen noch heute zu finden sind. In Deutschland ist der Gutedel 1607 für Württemberg und Franken belegt, 1727 für Sachsen und 1740 für die Gemeinde Ebringen bei Freiburg. 1870 fand eine größere Verbreitung durch Markgraf Karl Friedrich von Baden statt.

Kreuzung:
Sortenmerkmale
Austrieb: mittelspät
Blüte: spät bis sehr spät
Reife: mittelspät
Wuchs: kräftig

Eigenschaften der Sorte
Ansprüche an die Lage: mittelgute, windgeschützte Lage, weil die Blüte etwas kälteempfindlich ist.
Ansprüche an den Boden: fruchtbare, tiefgründige Böden, die nicht zu trocken sind, auch Kalkböden sagen ihm zu.
Krankheitsanfälligkeit: für Peronospora und roter Brenner hoch, Oidium, Schwarzfleckenkrankheit und Botrytis weniger stark ausgeprägt, anfällig für Stielkrankheiten.
Ertrag: 80-150 hl/ha
Qualität: im Bereich der leichten, ansprechenden Wein stellt er eine Spezialität dar.
Säure: 5-6 g/l

Weinbeschreibung:
leicht, süffig, mild und bekömmlich, passen zu vielen Speisen und sollten – ähnlich wie beim Müller Thurgau – jung getrunken werden, dann schmecken sie am besten.

Beispielwein:
Wenn ich an Gutedel denke fallen mir sofort die Weine aus der Schweiz und Baden ein, noch genauer aus dem Markgräfler Land. Hier wird der Gutedel auch einfach als „Markgräfler“ bezeichnet. Sie haben den Ruf, von der Sonne verwöhnt und besonders säurearm, somit bekömmlich zu sein. Eine gute Empfehlung ist der Wein von Kiefer-Seufert aus Ballrechten, der Winzer himself „lebt und liebt“ Gutedel!

Inhaber & Winzer Philipp Kiefer vom Weingut Kiefer-Seufert